Stuttgart auf dem Weg zur Sportstadt – Die 1920er-Jahre aus sporthistorischer Sicht
Vorlage: "Sportarchiv" (HSTAS, IfSG Ke 21)
Das Projekt befasst sich mit den Sportveranstaltungen, die in und um Stuttgart während der Weimarer Republik stattfanden und die von den hiesigen Sportvereinen organisiert wurden. Untersucht werden dafür unterschiedliche Bild- und Schriftdokumente, wie Fotos, Festschriften, Zeitschriften u. ä. Bei Werbematerialien, z.B. Werbeplakaten liegt der Fokus auf den verwendeten graphischen Gestaltungselementen, wie dem Layout und der Motivwahl sowie auf den Graphikern als Gestalter und den Druckereien als Produzenten der Plakate.
Ziel des Projektes ist es, die Rolle als Sportmetropole für den Zeitraum zwischen 1919 und 1933 zu unterstreichen. Die Untersuchung soll die vielfältigen Veranstaltungen der Sportvereine rekonstruieren und damit zeigen, dass das hiesige Angebot durchaus einen Gegenpol zu Berlin, dem Epizentrum der gesellschaftlichen, kulturellen und sportlichen Unterhaltung, bildete.
Die Ergebnisse des Vorhabens werden in einer Publikation veröffentlicht. Das Forschungsvorhaben wird von der Kunst- und Sporthistorikerin Frau Dr. Natalia Camps Y Wilant geleitet. Im Jahr 2017 schloss sie ihre Promotion über die Olympischen Kunstwettbewerbe bei Prof. Michael Krüger an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster ab und arbeitet seither als freiberufliche Historikerin.
Das "Sportarchiv" im Landesarchiv Baden-Württemberg (beim Hauptstaatsarchiv Stuttgart) sucht eine Werkstudentin/einen Werkstudenten. Die Stelle ist zum nächstmöglichen Zeitpunkt zu besetzen. Wir freuen uns über Ihre Bewerbung!
Sport, Kunst, Geschichte - eine gelungene Verbindung
Übergabe des Tagungsbandes an Veronika Rücker (Vorstandsvorsitzende des DOSB). Foto: M. Böcker
Eingeladen hatte am 18. Februar 2020 der Deutsche Olympische Sportbund zu einer Doppelveranstaltung, deren erster Teil die Eröffnung der vom Sportarchiv im Landesarchiv Baden-Württemberg erstellten Wanderausstellung „Olympische Spiele: Architektur und Gestaltung. Berlin – München – Stuttgart“ war. Markus Friedrich, Gestalter der Ausstellung, führte in die Präsentation ein und verdeutlichte, dass nicht nur an die Athleten, sondern auch an Architektur und Gestaltung die höchsten Anforderungen gestellt werden.Entstanden war die Ausstellung 2018 begleitend zu dem Jubiläums-Symposium aus Anlass des 25-jährigen Bestehens des Instituts für Sportgeschichte e.V. (IfSG) und des 15-jährigen der Deutschen Arbeitsgemeinschaft von Sportmuseen, Sportarchiven und Sportsammlungen e.V. (DAGS).
Olympische Geschichte - Brückenschlag zwischen Sport und Kultur. Foto: M. Böcker
Martin Ehlers, Geschäftsführer des IfSG und auch in der DAGS ehrenamtlich tätig, bedankte sich bei der Vorstandsvorsitzenden des DOSB, Veronika Rücker, für das Interesse an der Ausstellung und am Tagungsband. Das IfSG sehe sich als Mittler zwischen Sport und Kultur und deshalb sei die Übernahme der Schirmherrschaft für das Symposium durch DOSB-Präsident Alfons Hörmann und seine Anwesenheit in Maulbronn so essentiell gewesen. Mit seinem Grußwort hatte er ein positives Zeichen gesetzt im Hinblick auf die Bedeutung der dauerhaften Erhaltung des kulturellen Erbes, das dem Sport innewohnt. Erinnern und Bewahren sei eine zwingende Notwendigkeit, um einerseits aus der Geschichte zu lernen und anderseits Entwicklungen begreifen zu können.
Genau dies war auch die Intention der Tagung und der nun vorliegenden Begleitveröffentlichung, die mit den Sektionen Olympische Spiele (1), (Un)kritische Grafiken (2), Malerei und Fotografie (3), Literatur (4) und Architektur, Symbole (5) die vielfältigen Facetten des Sports aufnimmt und ihre Gestaltung in den unterschiedlichsten Medien aufzeigt. Auf diese Weise wurden Brücken geschlagen zwischen Literatur, Kunst und Sport.
Ulrich Schulze Forsthövel, Geschäftsführer der DAGS, hatte als Leiter des seit 2010 beim DOSB etablierten „Gedächtnis des Sports“, die Ausstellung nach Frankfurt zur Dachorganisation des deutschen Sports geholt. Er betonte, dass die gemeinsame Arbeit der DAGS, des IfSG und des „Gedächtnis des Sports“ dazu beitragen kann, Vergangenheit erlebbar zu machen und damit in die Zukunft zu wirken.
Ankündigung: Tagungsband "Kunst - Sport - Literatur"
Vorlage: IfSG/Ipa
Das Institut für Sportgeschichte Baden-Württemberg e. V. feierte im Herbst 2018
sein 25-jähriges Jubiläum gemeinsam mit der Deutschen Arbeitsgemeinschaft von
Sportmuseen, Sportarchiven und Sportsammlungen e. V., die auf ihr 15-jähriges
Bestehen zurückblicken konnte. Aus diesem Anlass fand am 18./19. Oktober 2018
ein Symposium zum Thema „Kunst – Sport – Literatur” im Kloster Maulbronn statt.
Diese erste UNESCO-Weltkulturerbestätte Baden-Württembergs war selbst über
Jahrhunderte ein Ort der Literatur und der Leibeserziehung: bereits 1824 wurde
ein Turnplatz für die evangelische Klosterschule angelegt.
Bewegung, Spiel und Sport finden seit der Antike eine künstlerische Umsetzung, sei
es in literarischer Form oder durch die bildende Kunst. Das Symposium beschäftigte
sich mit neuzeitlichen Gestaltungsformen seit der Wiederbelebung der Olympischen
Spiele. Das breit angelegte Themenspektrum schloss Übergänge zur Gebrauchsgrafik
ebenso ein wie die ‚modernen’ Gestaltungsformen Foto und Graffiti.
Die hier versammelten Aufsätze nähern sich diesen Aspekten aus (sport-)historischer,
kunstgeschichtlicher und literaturwissenschaftlicher Sicht an. Der Journalist
und Schriftsteller Johannes Schweikle hat sich mit der Faszination des Sports
immer wieder literarisch auseinandergesetzt. In seinem hier abgedruckten Festvortrag
„Der bewegte Mensch in der Literatur” arbeitet er dessen Ambivalenz zwischen
Ideal und Wirklichkeit heraus.
€ 24,50 (224 S., zahlreiche Farb- u. s/w-Abbildungen, fester Einband, Lesezeichen)